Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 555

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 555 Merkwürdig ist auch der Bery Athss, (der Berg Alho-. her!. Berg, von den Türken Refchistch Daghi genannt,) ein Vorgebirge, das gleich einer Halb« insel mit dem festen Lande nur durch eine schmale Erd- enge zusammenhängend, sich ins Meer erstrecket, und so hoch ist, daß es seinen Schatten 50 italianische Meilen weit wirft. Außer einem unbedeutenden Städtchen enthält dieser Berg rz griechische Klöster und überaus viele Einsiedeleyen, in welchen auf 60 o Mönche und Einsiedler leben sollen. Die Mönche sind nicht müßig, sondern machen Holzar- beiten , treiben Handwerke, und sindoel-und Wein- gartner. Da sie niemals Fleisch esten dürfen und ihre Fasten häustg sind, so scheint ihre Lebensart sehr strenge zu seyn, deunoch aber genießen sie einer fast ununterbrochenen Gesundheit, und viele werden über hundert Jahr alt. In jedem Kloster fmb zween bis drey Mönche, welche eigentlich studiren sollen, auch wirklich Theologie lehren, weil dieser Berg, so zu sagen, die hohe Schule der Griechen ist. Ihre Kirchen haben Glocken, welches sonst nirgends ver- stauet ist, und ihre starken hohen Mauern sind wider die Anfälle der Seeräuber mit Geschütz besetzt. Zn dem Flecken auf dem Berge wohut auch deshalb ein Aga im Namen des Bostandfchi Pascha, an wel- chen die Bewohner des Berges und Fleckens, wel- ches auch Mönche sind, jährlich 12 00, an den Sultan aber wohl 20000 Thaker bezahlen müssen. Gervttza, Giustendil und lnoschopolis sind die übrigen merkwürdigen Orte. Albanien oder Arnaur - Vihieti begreift d. Albanien, das alte griechische Zllyrien und Epirus. Die Al- banier sind Nachkommen der alten Illyrier, deren Sprache auch noch auf den Gebirgen des Landes in ihrer Reinheit gesprochen wird. Sie sind Ackerleute und

2. Bd. 2, Abth. 1 - S. 17

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Deutschland. 17 Verkeutschung der vier Evangelien, von Mtfned/ einem Benediktinermönch in dem elsassischen Kloster Weißenburg umö Jahr 8?o, ist. Die folgenden un- ruhigen Zeiten hatten einige wenige Kronikenschrei- der, die sich zwar der lateinischen Sprache bedienten, in deren Schriften aber, der treuherzige teutfche Geist so wenig, als manche Schönheit zu verkennen sind. Eine seltene Erscheinulig ist die Nonne und Dichterinn Hroewith, welche im zehnten Jahrhun- dert heilige Schauspiele schrieb, und an poetischem Verdienst sowohl als achteln römischen Ausdruck allen ihren Zeitgenossen überlegen war. Immer aber ward die eigentliche teutfche Litteratur noch vernachlaßiget, bis sie durch die Entdeckung der Harzbergwerke und die Kreuzzüge einen merklichen Vorschritt that. Durch die ersten wurde der Handel belebter, und die Nation um ein beträchtliches mehr mit allerley neuen Bedürfnissen, Kenntnissen und Wünschen bereichert; aus den zweeten aber lernten die Teutschen fremde Völker und die provenfalischen Dichter kennen. Die verfeinerten und romantischen Saracenen siößten ih-, nen den Geschmack am Abentheuerlichen und Ritter- lichen ein, und von den Provensalen drang die Ver- ehrung des weiblichen Geschleckes, und der Geist der Zärtlichkeit in die Burgen ihrer rauhen Ritter ein. Kaiser Friedrich der Rothbart, Herzog Leopold von Oesterreich, und Herrmann von Thüringen liebten und beschützten die Musen: teutfche Fürsten wurden jetzt Sauger der Liebe, und die Maneßische Samm- lung, ein kostbares Ueberbleibfel der Dichtkunst die- ses Zeitalters, enthält hundert und vierzig Dichter- namen. Dies ist die glänzende Epoche der tllmne* finget'/ welche, außer dem Verdienst viel zur Poli- rung der Sprache beygetragen zu haben, auch den Vorzug besitzen, daß in ihren Werken bey weitem mehr Dichterfeuer stammet, als man in den folgenden 11 Band. B Jahr-

3. Bd. 2, Abth. 1 - S. 22

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
2i Teutschland. sechszehnten Jahrhunderts mitthcilen wollken. Unter den wenigen, die wir anführen können, verdient aber Luther eine der vorzüglichsten Stellen, nicht als außerordentlich großer Gelehrter, sondern als der Mann, dem die tentfche Sprache so viel zu verdanken hat, der wegen seines kraftvollen ans Herz dringen- den Ausdrucks, und seiner für jene Zeiten so meister- haften Bibelübersetzung, vor jedem unpartheyischen Richterstuhle, den Ruhm des ersten wirklist) allgemei- nen teutschen Schriftstellers erhalten wird. Wer nennt ferner nicht den Namen eines Melanthon mit Ehrfurcht, den Namen des Mannes, der mit einer seltenen Gelehrsamkeit eine eben so seltene Be- scheidenheit verband? Wenn wir zu diesen beyden noch den edlen Ulrich von Hutten, dessen Degen und Feder gleich scharf waren, die Theologen Chem- nitz , Bucer und Dekolampad , die Mathemati- ker Herliz und Ralvisius, die Geschichtschreiber Froher, Aventin und Albinus, die Satyriker Thomas Murner, und Johann Fischart, den Uebersetzer des Rabelais, den Johann Agrrkola, dessen Sprüchwörtersanuulung ein sehr gutes Buch ist, den Fabeldichter Burkard Waldrs, und die Meistersanger Hans Sact)s, gar nicht der verächt- liche Mann, für der; ihn mancher hält, der blos auf sein Schuhmacherhandwerk Rücksicht nimmt, und Johann Spreng hinzusetzen, so glauben wir so ziemlich die Männer alle genannt zu haben, aus deren Wesen und Wirken der Werth des sechszehnten Jahr- hunderts für Teutschland am richtigsten beurtheilt werden kann. Mit den Wissenschaften kamen auch die Künste ins Ausnehmen; vornehmlich ist dies von der Malerkunst zu verstehen, welche schon in dem vorigen Jahrhun- dert von Hans Bildung, purckmayer aus Leipzig,

4. Bd. 2, Abth. 1 - S. 54

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
54 Deutschland. standes anzunehmen. Eine Mellge scotischer und irischer Mönche, unter denen sich Winfried, sonst auch Borüfaz genannt, durch seinen Eifer in Ver- breitung des Christenthumö, und des päbstlichen An- sehens, vorzüglich bekannt gemacht hat, wurden Mis- sionäre unter den Teutschen, aber noch wollte die neue Religion wenig Fortgang gewinnen, und besonders blieben die Sachsen, welche das heutige Westphalen und Niedersachsen bewohnten, so treue Anhänger ih- res väterlichen Gottesdienstes, als sie geschworne Feinde aller Unterwerfung waren, bis endlich die Re- volution, welche die Karolinger aus den fränkischen Thron setzte, auch in Teutschland wichtige Verände- rungen hervorbrachte. Zweyte Pe- So roh das Zeitalter war, in welchem der (|lebte, so wenig er sich durchaus von denmän- bis auf Ru Zeitalters losreißen konnte, so viel große dolf t>oi? Züge hat uns die Geschichte von ihm aufbewahret. Habsburg Wir haben ihn. schon als den Sieger der Langobarden 1271> und Saracenen gesehen, aber was noch weit mehr für seine kriegerischen Verdienste spricht, ist, daß e6 ihm nach eilrem mehr als dreißigjährigen oft unter- brochnen Kriege gelang, die Sachsen zu überwinden, und dieses unruhige Volk dein Zwange der Gesetze zu unter,verfen. Karl war nicht blos Eroberer: alles, was seine Staaten blühender und sein Volk gesitteter machen konnte, wurde von ihm mit dem lebendigsten Eifer umfasset. Mitten unter den glänzendsten Sie- gen, die das Gerücht seines Ruhmes bis zu den ent- ferlltesten Gegendeil brachten, unter beständigen Rei- sen, wachte er stets als ein weiser Vater für das Wohl seines Reiches, und selbst da, als in seiner Per- son die römische Kaiserwürde erneuert wurde, verließ ihn die edle Einfalt nicht, die sein häusliches Leben bezeichnete. Er war ein großer Gesetzgeber, und er sorgte

5. Bd. 2, Abth. 1 - S. 352

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
;;r Teutschland. sieht mehr einem ansehnlichen Schlosse ähnlich. Bey Höxter, demselben liegt die Stadt Höxter, die aber nur sehr wenig bewohnt ist. Stablo und Malme sind ebenfalls Benediktiner Mannsabteyen, und stehen unter einem Abte. Wpevben/ ebenfalls eine Bene- diktiner Mannsabtey, hat einige Tuchmanufakturen, und auch protestantische Einwohner. Die Benedikti- ner Mannsabtey Ixornelis - Münster ist zur Zeit der karolingischen Kaiser gestiftet. Esten und Thor ren sind weibliche Abteyen, und haben seit 1776 die Prinzesstnn Maria Runigunda von Sachsen zur Essen. Aebtissmn. Die Stadt Esten behauptet eine freye Reichsstadt zu seyn, ohngeachtet das Kammergericht sie 1670 nach einem hundertjährigen Prozeß als ein Glied des Stifts erklärt hat. Die meisten Einwohner sind Protestanten, die sich zum Theil von Tuchmanu- fakturen ernähren. -rfr ‘tffr -$*- Vi. Nassaus Der Erbstatthalter von Holland und Fürst von sctze Lande. Nassau 5 Dranien Diez besitzet in dem westphali- schen Kreise einen Strich Landes, der aus dem Nassau- Diezischen, Siegenschen, Dillenburgischen und Ha- damarschen )lntheilen besteht, welche letztem drey der Diezischen Linie heimgesallen sind. Dieses Landchen ist zwar sehr waldigt und bergigt, hat aber doch so gute Wiesen, Aecker, Eisenhütten u. s. w., daß es seinen! Besitzer jährlich 3 50000 Gülden eintragen Diez. soll. Darinnen ist Diez, eine gut gebaute Stadt, mit einem fürstlichen Schlosse, das auf einem Berge lieget Dlllenburg. und im alten Geschmacke gebaut ist. Dstlenburg, eine ebenfalls angenehme Stadt, welche seit 1743 der Sitz der Hähern fürstlichen Kollegien für die nassaui- schen Lande im westphälifchen und kurrheinischen Kreise (von denen nachher) ist. -$r- • Em

6. Bd. 2, Abth. 1 - S. 351

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Deutschland. ;;i Herzogthum Braunschweig lebet, sind üuch bey derl Ausländern rühmlichst bekannt. Da in dem westphälifchen Frieden festgesetzt wor- den ist, daß dieses Bisthum wechselsweise einen ka- tholischen und lu ther scheu Bischof haben soll, so sind auch im Domkapitel Glieder von benden Gemeinden, so wie bey den Landeskollegien, in der Land- und Ju-- stizkanzley. Auf dein jährlichen Landtage wird dem Bischof ein freywilliges Geschenk bewilligt, das meh- rentheils über 100000 Thaler betragen hat. Die biftl)össichen Tafelgüter aber tragen jährlich etwa» 40000 Thaler. Wir bemerken Osnabrück/ ein altvaterisch ge- Osnabrück, bauker und befestigter Ort von etwan 1300 Hausern, der aber nicht sonderlich bewohnt ist. Diese Atadt hat ehedem zur Hanse gehöret, und behauptet noch im Besitz verschiedener Freyheiten und Gerechtsame Zu seyn. )luch in diesem Lande sindek man haustge Ueber-- bleibsel des Heidnischerl Alterthums, wohin vorzüglich einige Begräbnrßörter nicht weit von der Stadt Os- nabrück, und ein ungeheurer Stein, der 32 Fuß lang, 10— 16 breit, und 2^ dick ist, der auf einem Hügel zwischen uralten Bäumen lieget, und für einen alten Altar gehalten wird, gehören. •#* Da diese 2tbteyen nur wenig Interessantes haben, V. Die Ab- so wird eine kurze Anzeige von ihnen zusammen hin- teyen^Kor- länglich seyn. 'Jtxqwcy f welche etwan 3 Meilen in der Lange und 2 in der Breite hat, ist eine Bene-^^^^ diktiner Mannsabtey, welche als eine Kolonie der^ornelis- Pikardischen 2ivtey Korbie voll Kaiser Ludwig 1. ge- Münster, Cst stiftet wurde. Das Kloster liegt an der Weser, und st" und Th»« stehtvin‘

7. West- und Süd-Europa - S. 172

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
»72 Frankreich. te. Es ist ein Stück Landes 8 Fuß lang und 4 breit, auf welchem kein Gras wachst, und blaue und rothe Flamtnen aus der Erde fahren. Diefe Flammen zün- den alles, Schießpulver ausgenommen f und nur heftiger anhaltender Regen ist fähig, sie wenigstens fo lange, bis die Erde wieder trecken wird, zu löfchen. Eine andre natürliche Merkwürdigkeit ist die bey Ma- genkrankheiten und Lähmungen fo nützliche minerali- sche Quelle im Thale la Morhe. Dies Thal liegt zwischen schrecklichen Felsen, und der Drac, ein schnel- ler reißender Strom, stürzet sich durch dasselbe. So bald er nur im geringsten anlauft, überschwemmt er die Quelle, die aber dennoch durch die Oberfiache fei- nes schlammigten Wassers durchbricht. Beynahe eben fo schreckliche Naturfcenen beut die Gegend um das Kartheuferkloster bey Grenoble, la Grande la Grande Chartreuse genannt, dar. Grause, fürchterliche auf Chartreuse, einander gethürmte Felsen, deren kahle Spitzen sich in den Wolken zu verlieren scheinen, umringen das- selbe, und ein brausender Strom, der sich über die- se Felsen herabstürzt, erhöhet das prächtig schreckliche Schauspiel. Hier in dieser Einöde bey dem Dorfe Chartreuse, welches nachher dem ganzen Kartheuser- orden den Namen gab, lebte der Stifter desselben, der heilige Bruno, und dieses Kloster ist noch der Hauptsitz des ganzen Ordens. Alle Jahr wird in demselben das Generalkapitel gehalten, wobey sich die Abgeordneten des Ordens aus allen Ländern Euro- pens einfinden müssen. In dem Untercheile der Vienne. Dauphine bemerken wir Vienne r eine Stadt römi- , scheu Ursprungs, wie eine Menge Gebäude und an- dere Alterthümer beweisen. Die hier verfertigten Stahlarbeiten werden vorzüglich geschätzt, außerdem hat aber der Ort auch nicht daö geringste empfehlende an sich. Zu diesem Gouvernement gehört auch das Orange. Heine Iürstemhum prange oder Uranien, welches ehedem

8. West- und Süd-Europa - S. 568

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
568 Vereinigte Niederlande. der Römer zu erkennen. Als aber die nordischen und östlichen Völker seit dem Ansange des fünften Jahr- hunderts häufige Wanderungen anstellten, so bekam auch das Ansehen der Niederlande eine andre Gestalt. Die Alanen, Sveven »nt> Vandalen giengen im Jahr 406 über den Rhein, ob e6 die Franken gleich verhindern wollten , venvüsteten das belgische Gallien, und drungen auch in das übrige Gallien wie in Spa- nien ein, welches nun desto vortheilhafter zur Aus- breitung der Franken in dem belgischen Gallien war. Als mm das abendländische Kaiserthum im Jahr 476 gänzlich zu Grunde gietlg, so fielen auch mit ihm die Namen der Provinzen, und der Name Bataver ver- losch endlich durch die vielen Züge andrer Völker für immer; nur die Friesen behielten ihren Namen als, Bewohner der Niederlande bey, bis sie nach vielen abwechselnden Kriegen und Bedrückungen endlich auch im Jahr 736 der Herrschaft der Franken, als der allein gebietenden Völkerschaft, unterwürfig seyn mußten. Wahrend dieser Zeit war auch bis hierher das Christenthum verbreitet worden, denn schon imzwey- ken Jahrhundert gab es christliche Gemeinden in dem belgischen Gallien, und weiter noch bis an den Rhein hin. Nachdem der fränkische König Klodwig l im Jahr 468 diese Religion annahm, so verbreitete sie sich um desto weiter, und nur die Friesen waren die spatesten, die ihre heidnischen Götzen verließen. Ihre Lehrer waren gegen das Jahr 678 Wilfried, Bischof von Pork, und einige Jahre darauf Wiegbert und Willebrord, zwei) englische Mönche, wovon der letzte wegen seines guten Erfolgs von dem römischen Stuhle zum Bischof der Friesen oder zu Utrecht ernannt wurde. Vorn Jahr 772 an, und nach dem Kriege, wel- chen Karl der Große mit den Sachsen führte, wur-

9. West- und Süd-Europa - S. 619

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Helvetieii. 619 den zwar drey Universitäten, Zu Basel, Lausanne und Genf, aber keine von ihnen ist in sehr blühendem Zu- stande, und Basel, welches ehedem so berühmt war, ist so sehr gesunken, daß sich zufolge eines' neuern Reisenden kaum 20 bis 30 Studierende daselbst auf* halten sollen. Ueberhaupt bemerkt man, daß unter den. Schweizern wenig Liebe zu eigentlich sogenannter gründlicher Gelehrsamkeit herrschet, und wer dielitte- ratur einer Nation nach dem Maaße zu beurtheilen gewohnt ist, in welchem veraltete Sprachen-, Gesetze und dgl. studiert werden, der könnte zu allerley nach- theiligen Urtheilen verleitet werden. So wie in Hel- vetien immer noch die meiste anscheinende Freyheit herrschet, so können auch seine Bewohner in den Wis- senschaften keinen Anschein des Zwanges dulden. Da- her kömmt es, daß ihre Gottesgelehrten mehr prakti- sche Lehrer des Christenthums als große Schriftge- lehrte sind, ihre Rechtögelahrheit kein Gewebe von spitzfindigen Unterscheidungen und weit hergeholten Kenntnissen ist, daß Natur-und Völkergeschichte und eine gesunde Philosophie ihre- Lieblingsstudien sind. Gewiß, wenn Erhebung des Geistes, Erweiterung der Gefühle unsers Herzens, Weisheit und Wohl- wollen der allein richtige wahre Endzweck alles Stu- dierenö sind, so irren diejenigen sehr, welche behaup- ten, daß die Liebe zu gründlichen Wissenschaften in Helvetien zu erlöschen anfange, und daß man schim- mernden Witz mehr als wahre Gelehrsamkeit liebt. Ein einziger Blick auf das kleine Verzeichniß, das wir von den unstreitig großen Schriftstellern dieses Landes aufgestellt haben, muß die zu beschämen im Stande seyn, welche ähnliche Vorurtheile hegen. Es fehlt auch nicht an gelehrten Gesellschaften, der- gleichen die unter dem Namen der ascetischen be- kannte theologische zu Zürich, die helvetische und physikalische zu Basel, die ökonomische zu Bern,

10. West- und Süd-Europa - S. 624

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
624 Helverien. väterlichen Gefilden nochwendig sehr erhöhen müssen. Wenn auch Helvetien keine Schauspiele hat, so kennt es doch viele andre Vergnügungen, welche weniger gefährlich, und unstreitig nützlicher find. Wir haben schon bey dem Landbau erwähnt, wie allgemein hier die Liebe zum Landleben ist, und man muß dasselbe bey einer Nation, deren Land so viele natürliche Schön- heiten aufzuweisen hat, unter den Vergnügungen un- streitig obenan setzen. Auch besuchen viele Schwei- zer die angenehmen Bader ihres Landes, bey star- ken Kräften und voller Gesundheit, und nach Ver- lauf der schönen Jahreszeit und den Lustbarkeiten der Weinlese, kehren die Städter wieder zu.ihren Woh- nungen zurück, wo ihnen Bälle, Koncerte u. d. gl. viele Wintervergnügungen verschaffen. Unter die eigentlichen Nationalvergnügungen müssen aber vor- züglich die Uebungen im Schießen mit Feuergewehr und Bogen, und die auf den Dörfern üblichen Wett- ringen gerechnet werden; Lustbarkeiten, die nirgends häufiger sind, und die nothwendig viel zur Erhaltung des Geistes der Freyheit und Tapferkeit beytragen müssen. Kirchliche Seitdem die Glaubenslehren Zwingli's, und an- Verfassung, derer Kirchenverbesserer des sechzehnten Jahrhun- die Religionseinigkeit aufgehoben haben, sind Kantons, nur einige Kantons, und von andern wieder nur ein Theil bey den Lehren der katholischen Kirche geblieben. Namentlich sind dieß die Kantone Luzern, Uri, Schweiz, Unterwalden, Zug, Freyburg, fast ganz Solothurn, der kleinere Theil von Glarus, die in- nern Gegenden von Appenzell, der Abt von St. Gal- len , der kleinere Theil der Republik Graubündten, ganz Walliserland, der kleinere Theil des Thurgau, Toggenburgs, und des Rheinthals, der größere Theil von Baden und Sarganö, die freyen Acmter, die italieni-
   bis 10 von 113 weiter»  »»
113 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 113 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 1
3 5
4 4
5 6
6 0
7 4
8 8
9 3
10 42
11 0
12 0
13 0
14 0
15 7
16 3
17 1
18 0
19 2
20 0
21 3
22 5
23 0
24 0
25 5
26 11
27 25
28 1
29 4
30 1
31 3
32 2
33 1
34 9
35 1
36 14
37 27
38 12
39 11
40 0
41 1
42 1
43 5
44 57
45 20
46 5
47 0
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 227
1 53
2 18
3 191
4 205
5 9
6 237
7 138
8 72
9 128
10 53
11 453
12 101
13 80
14 61
15 112
16 463
17 1712
18 103
19 58
20 161
21 452
22 21
23 197
24 165
25 433
26 293
27 63
28 230
29 4
30 101
31 3
32 83
33 158
34 193
35 103
36 453
37 119
38 29
39 185
40 171
41 167
42 436
43 107
44 58
45 549
46 125
47 155
48 92
49 69
50 51
51 6
52 623
53 80
54 255
55 13
56 106
57 40
58 113
59 124
60 14
61 58
62 177
63 30
64 260
65 165
66 462
67 82
68 374
69 236
70 108
71 411
72 132
73 154
74 151
75 440
76 683
77 248
78 186
79 539
80 69
81 53
82 152
83 79
84 327
85 44
86 105
87 302
88 86
89 146
90 79
91 220
92 1641
93 62
94 821
95 411
96 72
97 491
98 1740
99 43

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 2
4 6
5 3
6 5
7 1
8 3
9 4
10 2
11 1
12 1
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 5
26 2
27 0
28 0
29 3
30 1
31 1
32 0
33 13
34 0
35 0
36 0
37 0
38 1
39 7
40 7
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 1
47 2
48 0
49 1
50 4
51 1
52 1
53 1
54 1
55 0
56 0
57 0
58 11
59 6
60 1
61 0
62 1
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 77
69 0
70 0
71 0
72 10
73 0
74 3
75 3
76 0
77 3
78 1
79 0
80 9
81 11
82 2
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 1
90 3
91 11
92 0
93 3
94 2
95 0
96 1
97 4
98 6
99 4
100 5
101 1
102 2
103 1
104 0
105 0
106 8
107 1
108 0
109 0
110 7
111 0
112 2
113 5
114 4
115 0
116 1
117 0
118 1
119 0
120 0
121 1
122 0
123 1
124 2
125 1
126 0
127 5
128 0
129 1
130 0
131 2
132 0
133 19
134 0
135 0
136 7
137 4
138 1
139 0
140 2
141 0
142 15
143 3
144 2
145 1
146 0
147 0
148 0
149 3
150 0
151 2
152 5
153 0
154 0
155 3
156 1
157 0
158 2
159 1
160 1
161 1
162 0
163 0
164 0
165 4
166 6
167 1
168 0
169 0
170 0
171 1
172 3
173 7
174 0
175 38
176 1
177 27
178 0
179 10
180 0
181 0
182 13
183 2
184 0
185 2
186 0
187 6
188 3
189 0
190 0
191 1
192 1
193 0
194 2
195 0
196 2
197 7
198 0
199 0